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Gastfamilie in Frankreich

Perpignan


Salut, salut !!!
Nach einem Monat hab ich mich hier schon realtiv gut eingelebt. Ich gehe jeden Tag zum Sport ( Fitnessstudio), beim Essen ist auch alles entspannter als am Anfang, ich verstehe ein bisschen besser, nur habe ich riesen Probleme mich auszudrücken und dem Unterricht zu folgen. Da ich in der L war und wir in 2,5 Wochen schule 30 Seiten im Französischunterricht diktiert bekommen haben und ich jedes Mal das Heft von einem Freund mit nach Hause nehmen musste und es abschreiben musste, hab ich mich entschieden eine Woche in der ES auszuprobieren. Heute ist mein dritter Tag dort und ich kann bisher nur sagen, dass es eindeutig eine bessere Wahl ist, in eine ES zu gehen als in eine L! Hier wird nicht viel diktiert und alles ist näher am Leben, sprich aktuellere Themen und nicht 'Sprache und Literatur im 16.,17. und 18. Jahrhundert. Man lernt als Austauschschüler mehr daraus und versteht es auch besser. Ausserdem sind die Leute in der ES ganz anders als in der L. Viel offener für Neues. Ich probiere diese Woche jetzt noch weiter aus und am Freitag muss ich mich entscheiden, ob L oder ES. Aber ich würde auf jeden Fall empfehlen, von Anfang an in die ES anstatt in die L zu gehen, oder halt die S.
Meine Gastmutter wollte mich sogar schon in die Seconde schicken, aber das kam für mich nie in Frage, weil meine deutsche Freundin dort ist und ich weiß jetzt, was für ein Unterschied zwischen der Secone und der Premiere liegt.

Samstags schule zu haben ist gar nicht so schlimm wie vermutet, da es ja nur bis 12 ist und mittwochs ja auch. Dafür sind die donnerstage und die freitage schrecklich! Hier auf dem Lycee Arago gibt es jetzt "FLE" , francais langue etrangère. Das ist total unnötig, aber gut. Ich lerne aus jeder Unterhaltung mit einem Franzosen dazu.
Zu der Stadt Perpignan kann ich nur sagen, dass es eine wunderscöne Stadt ist( auch wenn hier ziemlich viele arbeitslose alkoholiker auf den strassen sind) , aber die Innenstadt ist super zum shoppen oder zum Essen (auch samstag abends, ist zwar nicht so viel los aber ist echt eine niedliche Stadt und tolle Atmosphäre). Die Leute hier sind ganz anders als in Deutschland, du wirst von jedem 2, Jungen angesprochen, ob sie deine Handynummer kriegen oder dass du schön bist, aber dann einfach ignorieren. :D

Der Strand in Canet ist echt toll und das Wetter hier auch, auch wenn es schon viel und oft geregnet hat kommen immer wieder so warme Tage, die die anderen vergessen lassen. Ich fahre mit dem Fahrrad nur 10 Minuten zur schule und die schule ist direkt in der Stadt, das ist so praktisch. Der Verkehr ist ziemlich unkontrolliert aber gut.
Die Schulkantine ist der Horror, leider muss ich mich damit abfinden, man kann ja nicht jeden Tag ein " Pannini" oder einen Burger essen. Das wird zu teuer.

Die Lehrer nehmen schon Rücksicht auf mich, was ich auch gut finde. Mit der ES würde ich auch nach Paris fahren, was ich total cool finde.

Auf meiner Schule sind auch noch ein Österreicher, eine Australierin, eine Norwegerin und halt eine Deutsche noch. Ist ganz witzig mit denen.

Ich hoffe, dass mein Franösisch sich mal ein bisschen schneller verbessert, weil bis jetzt ist kein enormer Unterschied zu bemerken ( meiner Meinung nach).

Das Essen ist super lecker in der Familie, und die Familie sowieso. Hier ist auch noch eine im Haus während der Woche, um hier ihr Bac zu machen. Tolle Atmosphäre und ich fühle mich wohl.
À bientôt, Janina

Hallo Frau Bremer !
Jetzt sind schon 2 Monate rum und die Zeit vergeht hier so schnell.
Freunde zu finden ist wie gesagt nicht leicht, ich hab fast nur Freunde und keine Freundinnen. In den Pausen bin ich nie alleine und in meiner Freizeit mach ich auch was mit meinen Freunden und einer Norwegerin, die auch für 10 Monate hier ist. Dem Unterricht kann ich nicht folgen, es ist sehr sehr schwer in der ES, aber immerhin besser als in der L! Man bekommt trotz langer Schule viele Hausaufgaben auf und für mich ist das fast alles unverständlich. Mein Französisch verbessert sich auch nur im geringen Maße, Kleinigkeiten lerne ich hinzu. Mich auszudrücken ist immernoch mein größtes Problem, verstehen ist besser. Ab und zu träume ich auch mal auf französisch. 4 Minuten von meinem Haus entfernt ist ein Fitnessstudio, was total praktisch ist. Das macht mir so Spaß, vor allem weil da auch ein Klassenkamerad ist.
Ich habe alle Tests, außer einen, bisher mitgeschrieben und es ist natürlich nicht gut ausgefallen.
In diese Ferien mache ich gar nichts Besonderes, außer " Le Tartuffe" lesen ( auch auf deutsch) und Hausaufgaben machen, denn wie gesagt es ist sehr viel hier zu tun. Hier ist gerade "La fête Foraine" das ist wie ein Mini-Oktoberfest, aber mit Freunden echt cool.
Das Essen ist hier echt sehr anders, da es (in meiner Familie) vor jeder Speise einen Salat gibt und dann am Ende noch Obst, Joghurt,... Sonst kann ich nur zum Essen sagen, dass die Franzosen gar nicht so lange essen wie ich dachte und dass sie auch nicht so viel Baguette essen wie vermutet.
Mit meiner Familie komm ich ganz gut zurecht. Hier und da gibt es mal Probleme, aber das sind auch nur Kleinigkeiten, die sofort gelöst werden. Die Familie kann schon streng sein, aber auf der anderen Seite erlauben sie mir auch viel. Also alles gut. Ich fühl mich superwohl, manchmal hab ich nur schreckliches Heimweh ! Heute hab ich schon von meiner Rückreise geträumt wie schrecklich das ist und wie schnell die Zeit vergeht. Auch wenn man wie ich nicht all zu viele Freunde / Freundinnen hat und in der Schule unbeholfen ist und keine Fortschritte in der Sprache merkt und ab und zu traurig ist, man sollkte jeden Tag geniessen, denn das macht man nie wieder in seinem Leben so durch und es ist auch sehr selten, dass die Eltern einem das finanzieren, also man sollte sich nicht demotivieren lassen und an allem Spaß und Freude haben. Natürlich macht es mir kein Spaß so viele Hausaufgaben zu machen und so viel für Arbeiten zu lernen, aber man muss ja das Gute d aran sehen: Das Französisch verbessert sich.
Ich denke mal aber, in den kommenden 8 Monaten wird sich noch einiges ändern und ich werde gar kein Heimweh mehr haben und jeden Tag mit Freund/innen was unternehmen. Die Stadt ist so schön, da kann man echt jeden tag sein und es ist echt praktisch, dass ich in der Stadt wohne. Das ist nämlich das Blöde. Die Mädchen aus meiner Klasse wohnen alle in den kleinen Dörfern, wo nach 7 keine Busse mehr hinfahren. Ich kenne nur Jungs, die in Perpignan wohnen. Das liegt aber an der Schule, auch dass ich samstags Schule hab liegt an der Schule. Aber so schlimm ist das gar nicht.

Das Wetter wird langsam echt schrecklich( immernoch besser als in Oldenburg), es ist hier so windig, dass man kaum mit dem Fahrrad vorran kommt. Dafür bin ich ja im Mai und Juni noch da.

Ein Jahr im Ausland zu verbringen ist also wirklich nicht so ein Kinderspiel, es wird viel von einem gefordert und man muss stark sein, um das durchzustehen. Also: gut überlegen bevor man sich dazu entscheidet. Ich hab zum Beispiel gar nicht viel darüber dachgedacht sondern einfach gesagt "Ja ich machs". Ich hab vielmehr über die Organisation nachgedacht. Esfa war echt eine gute Entscheidung.

Liebe Grüße aus dem Süden, ich gehe jetzt zum Sport...
Janina


© esfa e.V. | Schüleraustausch nach Frankreich & Kanada