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Provence

Frankreich 2006/2007


Die ersten beiden Monate, also September und Oktober, waren eine ziehmlich harte und anstrengende Zeit. Ich musste mich ersteinmal auf den Lebensrythmus einstimmen, der doch sehr unterschiedlich ist, verglichen mit dem Unseren. Ich denke an die lange Schulzeit, teils sogar bis 17.30, an den Unterricht am Sonnabend und, nicht zu vergessen, das Essen. Vor allem in Südfrankreich hatte ich teils Probleme damit, mich an das Essen zu gewöhnen, da meine Gastfamilie sehr viel Fleisch aß, eigentlich 7 mal die Woche, und hinzu kam dass es in der Kantine auch Fleisch zum Mittag gab, was also soviel bedeutete, 14 mal Fleisch / Fisch pro Woche.. In der Schule hatte ich keine Probleme, neue Freunde zu finden, im Gegenteil, meine Mitschüler erwiesen sich als sehr offen und Gastfreundschaftlich und scheuten auch keine Mühe mir das Leben zu erleichtern, in dem sie in den Pausen nicht Hausaufgaben machten, sondern mir etwas erklärten oder mit mir weggingen und mir etwas von der Stadt ( Cavaillon / bei Avignon) zeigten. Sie waren auch sehr neugierig über meine "Herkunft" und wollten erfahren, wie ich denn eigentlich- bei mir zu Hause lebte, wie die Schule dort verläuft und was wir für Hobbys in Deutschland haben. Der eigentliche Schulunterricht war sehr anstrengend. Es wurde viel diktiert und auch sehr schnell. Deshalb habe ich öfters in den Pausen mir die Mitschriften einiger Schüler ausgeliehen, sie mir dann kopiert oder abgeschrieben, denn um wirklich in der Premiere zu bestehen, braucht man einen gut geführten Hefter, der vor allem auch vollständig ist. Aussderm ist es sehr vorteilhaft, da man auch gerade beim Abschreiben ein Gefühl der Sprache bekommt. In meiner Gastfamilie lief es in den ersten beiden Monaten eigentlich ganz gut. Ich hatte zwar doch einige Verständigungsprobleme, da doch sehr schnell gesprochen wurde, jedoch nach häufigem Nachfragen und bitten, sie mögen doch etwas langsamer sprechen entwickelte sich ein normales Verhältnis. Aktivitäten nach der Schule waren für mich sehr wichtig. Ich beschloss in einen Rugby-Verein einzutreten ( Ich spiele hier in Deutschland jetzt auch Rugby) was sich später als sehr positiv erwies, da ich dort eine 2 Familie fand. Neben der Schule war dies der Ort, an dem ich mich sehr wohl fühlte. Ja auch in der Schule hatte ich ein Gefühl von Geborgenheit. Ich konnte immer und jederzeit meine Mitschüler, die nun echte Freunde geworden waren um einen Gefallen bitten, oder mich einfach mit ihnen unterhalten. In meiner Gastfamilie konnte ich zwar auich meine Gastmutter ansprechen, jedoch herrschte nie ein wirklich gutes Verhältnis zwischen uns ( musste ich leider in der näheren Vergangenheit feststellen.) Die Monate November und Dezember vergingen wie im Flug, über Weihnachten hatte ich auch Heimatsurlaub "bekommen", obwohl ich eigentlich auch ganz gerne in Frankreich mal ein Weihnachten verbracht hätte. Und dann verlief die restliche Zeit wie im Flug. Ich hatte mich an die Umstände gewöhnt, und führte ein halbwegs normales Leben. Schliesslich wechselte ich für die letzten 2 Monate meine Gastfamilie, ich kam bei einem Schulfreund unter. Ein kleines Fazit. Ich empfehle ausdrücklich ein solches Austauschjahr zu machen, die Erfahrungen die man in dieser Zeit erhällt, prägen einen, meiner Meinung nach, das ganze Leben lang. Man lernt selbständig zu handeln, man muss Situationen alleine bewerkstelligen und und und Allerdings sollte man auch einige einige Eigenschaften, wie z.B. Kontaktfreudigkeit, Offenheit für Neues und eine gewisse Bereitschaft, zu lernen, mitbringen, um von diesem Jahr zu profitieren, um es überhaupt zu bestehen. Man sollte auch den Mut haben, die Gastfamilie zu wechseln, wenn es ganricht weiter geht, und nicht, so wie ich, immer versuchen das beste aus der Gegebenheit zu machen und seine Bedürfnisse dann IMMER unterzuordnen.

Hier in Deutschland gehe ich in die 12.KLasse eines Gymnasiums und hatte doch einige Schwierigkeiten, mich wieder an das deutsche Schulsystem zu gewöhnen. Die Kurz-Tests, mündlichen Noten und auch an die Schulzeiten. Ich vermisse meine Freunde in Frankreich sehr und freue mich darauf, sie bald wiederzusehen. Ich stehe mit ihnen immernoch in ständigem Kontakt und denke auch, das sie dieses nicht ändern wird.

Oliver


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