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Gastfamilie in Frankreich

Saint Etienne


Hallo Frau Bremer,

viele Grüße aus Frankreich! Die erste Woche hier war schon sehr schön. Meine Gastfamilie ist sehr freundlich und kümmert sich gut um mich. Ich habe ein schönes eigenes Zimmer und kann mich schon ein bisschen "Zuhause" fühlen. Ich habe auch schon einige Freunde von meinem Gastbruder getroffen. Sie waren sehr nett, auch wenn es mit der Verständigung noch etwas schwierig war. Aber das wird bestimmt bald besser. Die Schule fängt erst morgen richtig an. Am Freitag wurden die Stundenpläne verteilt und ich habe zum ersten Mal meine Klasse getroffen. Der erste Eindruck war ganz gut. Mein Gastbruder geht mit mir in dieselbe Klasse, sodass er mir am Anfang noch ein bisschen helfen kann. Darüber bin ich sehr froh.
Insgesammt war die erste Woche hier schon sehr schön und ich bin gespannt auf die nächsten!

Viele Grüße aus St. Etienne,

Maike
Hallo Frau Bremer,
jetzt bin ich also schon zwei Monate hier in Frankreich. Inzwischen habe ich mich gut eingelebt und auch schon einige neue Bekanntschaften gemacht. Meine Gastfamilie ist wirklich sehr nett und kümmert sich gut um mich. Sie haben es sogar geschafft einen Chor für mich zu finden, der hier ganz in der Nähe ist. Das ist toll, da ich das Singen und Musik machen schon ein bisschen vermisst habe. Letztes Wochenende hatten wir sogar schon einen Auftritt beim Gemeindefest hier. Da habe ich dann auch die Kapelle gehört und die waren wirklich gut. Gestern bin ich mal zu einer Probe dort gegangen. Ich hab zwar erst mal nur zugehört, aber beim nächsten Mal kann ich dann vielleicht schon mitspielen. Es ist schön, dass ich jetzt so langsam ein paar Hobbys hier finde, da es ja doch ziemlich viel Schule ist.
Die ersten paar Tage war das noch ganz schön anstrengend, aber inzwischen habe ich mich an die langen Schulzeiten gewöhnt. Im Unterricht komme ich schon ganz gut mit. Die Fremdsprachen und Mathe sind relativ einfach, dafür sind Fächer wie Geschichte und Französisch noch ziemlich schwer. In meiner Klasse sind noch zwei andere Mädchen aus Norwegen und Finnland. Das ist ganz schön, da sie natürlich dieselben Probleme haben wie ich und wir uns da ein bisschen austauschen und auch helfen können. Seit letzter Woche bekommen wir drei jetzt sogar ein Mal pro Woche eine Stunde speziellen Französischunterricht, der unseren Sprachkenntnissen angepasst ist, mit einem Englischlehrer, der auch noch ein paar andere Sprachen spricht (z.B. Deutsch und Schwedisch). Die erste Stunde war schon sehr interessant und ich hoffe, dass wir dadurch auch sprachlich noch etwas schneller vorankommen werden.
Außerdem bin ich in einer sogenannten „classe euro“, was drei Stunden Englisch pro Woche extra bedeutet. Das ist aber eigentlich ganz gut, da ich so hoffentlich keine Probleme haben werde in Englisch anzuknüpfen, wenn ich wieder in Deutschland bin. Die meisten meiner französischen Mitschüler tun sich ja doch etwas schwer mit Englisch. Schriftlich sind sie vermutlich genauso gut wie ich, aber mündlich kriegen sie kaum mehrere zusammenhängende Sätze hin. Das ist aber denke ich ganz normal, da hier ja grundsätzlich die Betonung eher auf dem Schriftlichen liegt.
Mit der Sprache komme ich schon einigermaßen klar. Natürlich verstehe ich noch nicht alles, aber mit meinen Gasteltern und einigen Mitschülern kann ich mich schon so unterhalten, dass beide Seiten zumindest wissen was gemeint ist. Die anderen sagen auch, dass ich schon gute Fortschritte gemacht hätte. Bis Februar verstehe ich dann hoffentlich fast alles.
An die meisten Sachen hier kann man sich relativ schnell gewöhnen, allerdings sind hier ja im Moment so viele Streiks und Demonstrationen. Deswegen war die letzten zwei Wochen meistens nur die halbe Klasse im Unterricht. Das ist irgendwie alles ziemliches Neuland, spannend aber auch etwas schräg. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas in diesen Ausmaßen in Deutschland möglich wäre. Mal sehen wie sich das noch so entwickelt...

Naja, also den Gesammteindruck der ersten zwei Monate würde ich als gut beschreiben und ich bin schon gespannt auf die nächsten Vier!

Viele Grüße aus Frankreich nach Deutschland und bis zum nächsten Bericht,
Maike


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